Wiener Straße 182

Aus Baugeschichte

Österreich » Steiermark » Graz » 8051



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47° 5' 15.17" N, 15° 24' 44.63" E


Ehemalige Jesuitenmühle

Die Grazer Mühlgänge waren schon seit dem Mittelalter wichtige Energiequellen für Mühlen. Beginnen wir mit unserem Rundgang am rechtsseitigen Mühlgang, dem ‚eltisten Müllgang‘, an dem schon im 15. Jh. innerhalb des alten Stadtgebietes mindestens vier Mühlen standen, so begegnen wir, von Norden nach Süden gehend, zunächst der Hochaumühle oder Aumühle. 1461 in der ‚hochen Aw‘ erbaut, ging sie 1604 aus dem Besitz der Gräfin Sidonia von Breuer an die Jesuiten über und wurde nach Auflösung des Ordens (1773) vom Staate mit einer Brettersäge an Jakob Rusterholzer verkauft. Ab ca. 1850 sprach man von der Ebenwallnermühle (??). Sie blieb bis 1897, in welchem Jahre sie durch Brand zerstört wurde, als Mahlmühle in Betrieb. An ihrer Stelle stand 1951 ein evangelisches Diakonissenhaus, heute befindet sich hier eine Tankstelle und die Firma Reifen Ruhdorfer.

Eine geschichtliche Reminiszenz wäre noch nachzutragen: Der Großvater des bedeutende Grazer Historikers, Fritz Popelka, erzählt in seinen Erinnerungen von seinem Großvater: Franz Popelka begründete innerhalb der späteren Maut Gösting eine Branntwein- und Likörfabrik, die er mit der Essigfabrik vereinigte. 1852 kaufte er deshalb das Mühlhäusel neben der Ebenwallnermühle (früher Jesuitenmühle).

Interessant auf der Riedkarte des franziszeischen Katasters: beiderseits des Mühl Baches sind in den Gebäuden 187 und 188 jeweils drei Mühlräder eingezeichnet, östlich des Mühlgangs wird ein eingezäunter Bereich als „Hetzplatz“ bezeichnet, von dem uns die Geschichtsschreibung nichts berichtet.

Kommentare

Wenn auch heute von der Mühle nur noch der Ort übrig ist, so sollte die Erinnerung an dieses vorindustrielle Werk nicht verloren gehen. Laukhardt 17:48, 29. Jul. 2012 (CEST)

Einzelnachweise

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