Sackstraße 18

Aus Baugeschichte

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47° 4' 21.61" N, 15° 26' 11.44" E


Palais Khuenburg - GrazMuseum

Dieser stattliche, dreiflügelige Baublock wurde unter Einschluß älterer Bausubstanz im letzten Drittel des 16.Jhs. erbaut und 1675/90 unter den Grafen von Khuenburg mit frühbarocker Fassade und barocker Treppenanlage umgebaut. Die dominierende, hochbarocke Portalanlage mit Steinbalkon folgte 1710/20.

Ab 1875 beherbergte das Palais die erste Mädchenmittelschule der Österreichisch-ungarischen Monarchie,

1911 wurde es von der Stadtgemeinde erworben, im Sommer 1938 verließ das Lyzeum das Haus, bis Sommer 1945 war hier die Dienststellen des Oberbürgermeisters, seit 1950 der britischen Besatzung; diese gab 1947 wieder 17 Räume frei, ein Instandsetzungantrag blieb unerledigt. Hier arbeiteten Baupolizei und Wiederaufbauamt, seit 1954 auch das Stadtarchiv. Nachdem dieses wegen Einsturzgefahr in die Kaiserfeldgasse 15abgesiedelt werden musste, kam es 1962 zu Projekten für siloartige Garagentürme, denen das Gebäude geopfert werden sollte; der Abbruchplan brachte aber auch den Reinerhof in Gefahr!. Am 17.12.1963 (100. Geburtstag Erzherzog Ferdinands), verwies die Südost-Tagespost auf die historische Bedeutung und die notwendige Erneuerung. 1970 wurde als neues Domizil für Stadtarchiv das Palais in der Hans-Sachs-Gasse 1 vorbereitet.

Als publik wurde, dass das Stadtmuseum aus Eggenberg ausziehen müsse, hier der 1968 zum 40jährigen Jubiläum des Stadtmuseums gegründete Förderungsverein „Gesellschaft der Freunde des Stadtmuseums“ ein und ersuchte den Stadtsenat zu Beginn des Jahres 1969 um Widmung des Gebäudes für das Stadtmuseum nach einem Raumprogramm von Maria Schaffler aus 1968. In der Sitzung vom 24.1.1969 lehnte der Stadtsenat über Antrag von Stadtrat Pammer den Antrag auf Optionsverlängerung für ein Grazer Warenhaus ab und widmete das Haus, begründet durch das Gutachten von Arch. DI Dr. Wilhelm Herzog, für das Stadtmuseum. Auch die Post verzichtete auf eine Wiederinanspruchnahme der nördlichen Erdgeschoss-Räume, auch die beiden Keller unter dem Schloßberg wurden für Schutzräume zum Kulturgüterschutz bestimmt. Nach Pensionierung von Schaffler mit 31.12.1969 wurde das Stadtmuseum als Joanneumsabteilung stagniert und im Schloss Eggenberg deponiert.

Schließlich erfolgte 1969-1972 eine Gesamtsanierung und die Einrichtung des Stadtmuseums. Inzwischen wurden dem Haus weitere zwei Sanierungsphasen gegönnt.

Nach der Umwandlung des Museums in eine GmbH 2005 wurde die Ausstellung völlig neu aufgestellt, doch die von Dir. Otto Hochreiter initiierte Installierung eines gläsernen Schuhs im Eingangfoyer - mit dem dann kaum mehr zu erkennen gewesenen - Stadtmodell von Chlupek wurde nicht realisiert. Noch immer hoffen Museumsfreunde, dass das wunderbare Modell, das die Stadt um 1800 zeigt, im Foyer einen würdigeren Platz findet.


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