Ernest-Thun-Straße 2 (Salzburg)

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47° 48' 28.40" N, 13° 2' 17.42" E


Das Projekt an der Ernest-Thun-Straße wurde von der UNESCO abgelehnt und doch gebaut.

In Ihrer Entscheidung vom Juli 2015 hat die UNESCO noch einmal die Umsetzung der Vorgaben der im Jahr 2013 eingestezten Advisory Mission gefordert. Diese hat folgendes Gutachten abgegeben:

"Dies befindet sich entlang des Salzachufers, in der Nähe der Bahnbrücke, ist Teil der Pufferzone der Weltkulturerbestätte und fällt in die Schutzzone II des Altstadterhaltungsgebietes. Gemeinsam mit den angrenzenden Häusern liegt es in der Neustadt, einem Viertel aus dem späten 19. Jahrhundert. Gemäß dem bebauungsplan, welcher leider bereits beschlossen wurde, sollen die kleinen Gebäude auf den Liegenschaften Ernest-Thun-Straße 2 und Schwarzstraße 45 abgerissen (4 Stöcke und ausgebauter Dachboden) und durch ein fünfeckiges und sechseckiges konisches Gebäude mit bis zu sieben Stockwerken ersetzt werden. Die Advisory Mission bedauert, dass das Gebäude Schwarzstrasse 45 zerstört werden soll und zu einer neuen Nutzung adaptiert wird. Dadurch hätte das historische Gebäude erhalten, Geld eingespart und unnötiger Bauschutt vermieden werden können. Das bestehende Gebäude hätte mit seinen klar strukturierten Fassaden innerhalb seiner Umgebung dem Altstadterhaltungsgesetz entsprochen und wäre das eine weit bessere Lösung als das neu geplante Gebäude gewesen. Die Mission gibt zu bedenken, dass die geplanten sieben Stockwerke viel zu hoch sind und als störender Kontrast zu den benachbarten Gebäuden wirken werden (insb. zur Höhe des Hauses mit Erker zur Schwarzstrasse hin). Auch wird das Bauvorhaben mit seinen geplanten Ausmaßen zum Elisabethkai hin an der Stelle des bescheidenen Gebäudes Ernest-Thun-Straße 2 große Grünflächen des Kais einnehmen und eine Störung für seine Umgebung bewirken, insbesondere für das Architekturdenkmal Ernest-Thun-Straße 3 /Schwarzstraße 47, das vor einigen Jahren mit Unterstützung der Stadt vorbildlich saniert wurde. In Anbetracht dieser Umstände stimmt die Advisory Mission mit den Empfehlungen der monitoring group von ICOMOS Österreich (vom 23. Juli 2012) überein, das bedeutet, unter anderem, dass die Höhe zu verringern, das architektonische Erscheinungsbild zu verändern und die Grünflächen zu erweitern sind.

In Anbetracht der angrenzenden Gebäude und der Struktur dieses Bauprojektes innerhalb der Pufferzone, vertritt die Mission die Meinung, dass das resultierende Gebäude vom Salzachufer zu sehen sein wird, welches für die visuelle Integrität der Welterbestätte von großer Bedeutung ist. Daher empfiehlt sie, dass gestalterische Maßnahmen getroffen werden müssen, um eine Einfügung der beiden modernen Baukörper ihre Umgebung zu gewährleisten. Das bedeutet, die Traufenhöhen in ihrer Wirkung herabzusetzen, die Gebäudehöhen maßgeblich zu reduzieren und die überdimensionierten Loggienöffnungen zu überarbeiten."

Dafür gibt's den Dreifachen Saurüssel!

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