Prof.-Fries-Gasse Völkerschlachtdenkmal (Ybbs an der Donau)
Österreich » Niederösterreich » Ybbs an der Donau » 3370
48° 10' 44.08" N, 15° 4' 43.25" E
Freiheitsdenkmal auf dem Kirl
Das monumentale Denkmal wurde 1913 in Erinnerung an die Völkerschlacht westlich der Stadt auf dem Kirl errichtet. Ursprünglich weithin sichtbar, ist das Freiheitsdenkmal heute von hochgewachsenen Bäumen verdeckt. Die Inschrift lautet: 1813–1913 „Für Ehre, Freiheit und Vaterland“. Es wird von einem großen steinernen Adler, dem Symbol des Sieges, bekrönt. Mit seinem wuchtigen, stufenförmigen Aufbau erinnert das Monument an das „Völkerschlachtdenkmal“ in Leipzig.
Das Denkmal ist über mehr als 40 Stufen zu erreichen. Auf einem hohen quadratischen Sockel thront ein abgetreppter Quader, der wiederum einen Sockel mit einem bekrönenden Adler trägt. Am Fuß des Denkmals sollte auf der linken Seite ursprünglich ein schlafender Löwe liegen. Dieser wurde jedoch im Unterschied zum ursprünglichen Entwurf nicht ausgeführt.
Am 18. Oktober 1813 endete die dreitägige Völkerschlacht bei Leipzig, in der die verbündeten Staaten Österreich, Russland, Preußen und Schweden Napoleon nach langen Kriegswirren endgültig besiegten. Hundert Jahre später feierten viele Städte diesen Sieg mit Gedenkveranstaltungen. In Ybbs wurde zu diesem Anlass ein Ehrenmal auf dem Kirl errichtet. Es ist bis heute das größte Monument dieser Art in ganz Niederösterreich.
Otto Ebner, von 1955 bis 1966 Kulturreferent der Stadt Ybbs, beschreibt das Denkmal und die Einweihungsfeierlichkeiten. Die Initiative zum Bau ging vom Gemeinderat und Rauchfangkehrermeister Franz Nazal aus. Ursprünglich war geplant, ein Mahnmal aus Natursteinblöcken vor der Turnhalle zu errichten. Schließlich setzte sich jedoch der in Ybbs geborene Architekt Leo Christophory mit seinem Entwurf durch. Er schlug vor, das fast zwanzig Meter hohe Denkmal in Stahlbeton auszuführen und auf dem Kirl zu errichten. Baumeister war Emil Stohl, die Schalungsarbeiten wurden vom Zimmermeister Johann Oberleitner durchgeführt. Viele Freiwillige aus allen Bevölkerungsschichten beteiligten sich am Bau. Die Bauern organisierten den Transport des Baumaterials, das Schotterwerk Loja stellte den Sand kostenlos zur Verfügung, und Persenbeug transportierte die Sandfuhren unentgeltlich mit ihrer Rollfähre.
Am Sonntag, dem 19. Oktober 1913, fand schließlich die feierliche Enthüllung des Denkmals statt. Die Veranstaltung stand unter dem Ehrenschutz des Kaiserhauses, vertreten durch Prinz Lobkowitz. Die Stadt Ybbs wurde durch Bürgermeister Ignaz Eberstaller und Vizebürgermeister Vinzenz Löscher repräsentiert. Die Weihe des Denkmals vollzog Konsistorialrat Josef Spreitzer. Ein Gesamtchor, bestehend aus den Gesangvereinen von Ybbs, Wieselburg, Persenbeug, Rosenau, Pöchlarn, Amstetten, Blindenmarkt und Purgstall, sang unter der Leitung von Ernst Schwarzbauer Beethovens „Ehre Gottes“.ref:at:bda=63027