Peter-Rosegger-Straße 36

Aus Baugeschichte

Österreich » Steiermark » Graz » 8053



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47° 3' 15.52" N, 15° 24' 36.04" E


Hummel-Kaserne

Ehemalige Rosegger-Kaserne, später Hummel-Kaserne: Der Name leitet sich vom Obersten und Maria-Theresien-Ordens-Ritter Johann Ludwig Freiherr von Hummel ab (1744–1832). Er führte 1809 in der Schlacht bei Raab das II. Grazer Landwehrbataillon. Das Gelände wurde auch vom Bundesheer der Ersten Republik und von der Deutschen Wehrmacht benutzt und 1940 bis 1942 ausgebaut. Für drei Jahre, bis 1948, befand sich hier ein Stützpunkt der Britischen Armee, dann ein Abstellplatz für alliierte Heeresfahrzeuge. Das Bundesheer der Zweiten Republik zog hier 1957 als „Gruppenversorgungs-Truppe“ ein. In der Folge reduzierte sich die Nutzung überwiegend auf militärische Werkstätten. Zwischen 1957 und 1990 kam es zu etlichen Umbauten und Neubauten.

Bei dem rund 70.000 m2 großen Entwicklungsgebiet Hummel-Kaserne in der Peter-Rosegger-Straße 36 handelt es sich also um ein militärisches Areal, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingerichtet wurde; aus dieser Zeit stammt der Zentralbau mit dem kleinen aufgesetzten Glockentürmchen und der im Osten gelegene Bau mit den beiden Rampen, einst Tapeziererwerkstatt, später Heizhaus. Die beiden flankierenden Bauten sind zu Beginn der 1940er Jahre errichtet worden. Sie sind ebenso erhaltenswerte Elemente, wie die Einfriedung zur Peter-Rosegger-Straße, die aus einer Natursteinmauer, einem Parapett mit Steinplattenauflage und einem Holzzaun besteht. Hier im Süden des Geländes ist eine Art "Stadtplatz" gegeben. Naturräumliche Besonderheiten bildet der Baumbestand (Ansatz einer Kastanien-Allee, Eichen).



Laukhardt 20:15, 1. Okt. 2011 (CEST)



Kommentare

Das Ensemble der Hummel-Kaserne ist mit seinen erhalten gebliebenen Bauten und naturräumlichen Elementen ein Denkmal der Militärgeschichte, von dem nur ein Teil denkmalgeschützt ist. Die geplante Entwicklung des Areals als Bestandteil des Masterplans "Graz-Reininghaus" müsste auf diese Tatsache stärker Rücksicht nehmen und Neubauten sensibel integrieren. Der nun aufgelegte Bebauungsplan-Entwurf geht darauf kaum ein und gibt durch die ostseitig geführte Straßenbahn-Trasse das Bauwerk mit den Rampen auf. SOKO Altstadt forderte daher in einer Einwendung zum Bebauungsplan die Ausweisung des südlichen Teiles des ehemaligen Kasernen-Areals im Flächenwidmungsplan als "EO-Gebiet" (erhaltensswertes Ortsgebiet) und die Verlegung der Straßenbahntrasse an die Westgrenze des Geländes.

Einzelnachweise

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